Ein Gruppenfoto des Global Execution Teams vor dem Vontobel-Gebäude. Die Teammitglieder sind in Businesskleidung, lächeln und posieren zusammen, was den kollaborativen und professionellen Geist des Unternehmens widerspiegelt.
Insights
Global Execution

Global Execution – Teil 1

Publiziert am 09.02.2023 MEZ

Global Execution, der Vontobel Kundenhandel, gehört zu den systemrelevanten Bereichen und muss jederzeit funktionsfähig bleiben – eine besondere Herausforderung in Pandemiezeiten oder während der Russland-Krise.

 

Die Abteilung Global Execution ist Teil des Transaction Banking von Vontobel. Das Global Execution Team ist für die Ausführung sämtlicher Aufträge in allen Anlageklassen sowohl für das Wealth Management von Vontobel wie auch für die Transaction-Banking-Kunden zuständig. Das Team bewegt sich in einem sehr dynamischen Umfeld.

Regulatorische Änderungen, technologische Fortschritte und Marktereignisse halten die Händler auf Trab. Gerade die letzten Jahre mit der COVID-19-Pandemie, aber auch jüngere Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie wichtig es ist, den Handel auch in Ausnahmesituationen aufrechterhalten zu können. Das Global Execution Team arbeitet besonders eng mit dem Trading Platform Development Team zusammen. Die Handelsinfrastruktur und die Prozesse werden so stetig optimiert.

  

Global Execution – Das Gesamtbild

Über die Handelsplattform von Global Execution werden täglich Zehntausende von Aufträgen abgewickelt – Tendenz steigend. An einzelnen Tagen können es auch viel mehr sein, wenn Ereignisse zu grossen Kursausschlägen führen. Im Januar 2022 hatten wir an einem Handelstag mit knapp CHF 1,4 Milliarden das zweithöchste je registrierte Volumen ausgeführt.

 

— Fabienne Béguin, Sie leiten das Global Execution Team. Wie würden Sie die Aufgabe Ihres Teams beschreiben?

Das Global Execution Team besteht aus 15 grösstenteils langjährigen Mitarbeitenden, die teilweise über 20 Jahre Erfahrung im Handel haben. Für die B2B-, privaten und institutionellen Kunden werden sämtliche Wertschriften und Devisen über die Transaction-Banking-Plattformen gehandelt und abgewickelt. Die Handelsplattform ist flexibel und kann pro Kunde massgeschneidert implementiert werden. Die Kunden profitieren von einem intelligenten, nach Best Execution definierten Smart Order Router und geringen Latenzzeiten zu den Börsen. In der Schweiz sind die Vontobel Server «co-located» (nebenan) im SIX-Rechenzentrum, daher sind diese Wege sehr kurz.

Dabei handeln wir immer nach Best Execution und erzielen jederzeit das bestmögliche Ergebnis für unsere Kunden. Vontobel ist an den wichtigsten Hauptbörsen in Europa Mitglied. Dank dieser direkten Zugänge an die Börsen profitieren auch unsere Kunden von niedrigen Gebühren und Kommissionen. Es fallen keine zusätzlichen Kosten an, da wir den Handel nicht über eine Drittbank abwickeln müssen.


— Es ist wichtig, dass der Handel jederzeit aufrechterhalten werden kann, was eine Herausforderung in Zeiten der Pandemie sein kann. Wie ist Ihr Team damit umgegangen?

In der Tat muss mein Team jederzeit handlungsfähig sein. Auch im März 2020, als der Lockdown beschlossen wurde, konnten jederzeit der Handel und die Abwicklung in allen Vermögensklassen sichergestellt werden. Damit das so bleibt, haben wir damals das Global Execution Team praktisch über Nacht auf drei Standorte verteilt. Dank des ausserordentlichen Einsatzes unseres IT- und Umzugsteams sowie der hohen Flexibilität unserer Händler konnten die neuen Arbeitsplätze an den neuen Standorten bezogen werden. Zusätzlich haben wir für ein paar Händler zu Hause einen vollständigen Handelsarbeitsplatz eingerichtet. Einige haben dazu das halbe Haus umgebaut, um die vielen Bildschirme und die Telefonzentrale zu installieren – Equipment, das es für den Handel braucht.


— Der Ausbruch der Pandemie im März 2020 und die Invasion der Ukraine im Februar 2022 lösten eine grosse Hektik, ja fast schon Panik, an den Finanzmärkten aus.

Genau, die ganze Umstellung geschah bei ausserordentlich hohen Handelsvolumen, als im März 2020 die Pandemie die Börsen beben liess. Im Februar 2022 wurden täglich neue Massnahmen zur Umsetzung der Sanktionen getroffen, während wir täglich neue Rekordvolumen verzeichneten. Diese unberechenbaren Kursschwankungen sowie auch das Ausmass der Verluste an den Märkten lösten Panik bei den Kunden aus. Diese Nervosität bekommt der Händler rasch zu spüren. Da braucht es einen kühlen Kopf und höchste Konzentration. An Spitzentagen hatten wir bis zu 1200 Telefonate pro Tag. Da springt der Puls bei den Händlern doch schnell mal hoch.


— Wie viele Aufträge und Abschlüsse sind das im Jahr?

Vergangenes Jahr hatten wir 11,6 Millionen Aufträge, die zu 2,44 Millionen Handelsabschlüssen im Wert von CHF 179 Milliarden führten. Einzelne unserer Händler führen neben dem Handeln und Abwickeln über 200 Telefonate an einem Tag. Über unsere Plattformen werden täglich bis zu 50 000 Aufträge abgewickelt. Davon werden bis zu 1500 Aufträge manuell bearbeitet – komplexe und grosse Aufträge sowie solche, die eine spezielle Marktexpertise von den Händlern erfordern.

«Der tägliche Austausch der Händler mit den Entwicklern führt zu einer optimalen Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Die Intuition der Händler ergänzt den Algorithmus.»

Fabienne Béguin
Head of Global Execution

Zwei Personen, Fabienne Béguin links und Michael Wenger rechts, stehen vor Handelsbildschirmen. Sie schauen in die Kamera, während hinter ihnen die Bildschirme mit Handelsdaten sichtbar sind.

— Die Aufträge werden immer noch übers Telefon erteilt?

Der Telefonkanal existiert vor allem im Future- und Optionengeschäft noch. Ansonsten werden aber sämtliche Wertschriftenaufträge elektronisch platziert und gehandelt. Während der letzten zwei Jahre konnten wir die Future- und Optionenaufträge ebenfalls auf eine elektronische Handelsplattform bringen. Die externen Kunden sowie unsere Structured Solutions & Treasury Unit platzieren bereits heute die Aufträge elektronisch. Nächster Schritt wird die elektronische Anbindung unseres Wealth Management sein.


— Technologie spielt eine immer grössere Rolle im Handel. Was bedeutet das für Ihr Team?

Rückblickend auf die vergangenen zwei Jahre, haben wir Rekordvolumen über unsere Transaction-Banking-Execution-Plattform gehandelt und abgewickelt. Überhaupt hat das Volumen im Lauf der vergangenen Jahre stetig zugenommen, unser Team hat sich jedoch nicht vergrössert. Dies ist nur möglich dank Effizienzsteigerung durch Technologie.

Dabei profitieren wir von der organisatorischen Nähe zu den Plattformentwicklern: Das Trading Product Development Team ist wie wir Teil des Transaction Banking. Der tägliche Austausch der Händler mit den Entwicklern führt zu einer optimalen Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Die Intuition der Händler ergänzt den Algorithmus.

Wir haben die Ausführungsqualität in den letzten Jahren gegenüber dem Benchmark stetig verbessert. Auch verfügen wir im Transaction Banking über die notwendigen Kompetenzen, um jederzeit auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Mit unserer eigenen Analytics-Plattform überwachen wir unsere Servicequalität und den Automatisierungsgrad unserer Prozesse und arbeiten kontinuierlich an Verbesserungen.


— Haben sich die Anforderungen an einen Händler geändert?

Die Komplexität der Handelsinfrastruktur hat enorm zugenommen. Die Anforderungen, welche ein Händler erfüllen muss, haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Heute brauchen sie vermehrt auch technische Kenntnisse sowie auch datenanalytische Fähigkeiten. Ich bin überzeugt, dass es immer noch viele Leute gibt, welche begeistert vom Trading sind. Der Handel ist ein faszinierendes und dynamisches Umfeld, wo sie jeden Tag etwas Neues lernen können. Täglich stellen sie sich neuen Herausforderungen und befinden sich im Austausch mit Kunden, Brokern oder Börsen.


— Der Handel findet global statt, arbeiten Sie im Schichtbetrieb?

Wir haben einen Night Desk, der bis 22 Uhr besetzt ist, wenn die Börsen in den USA schliessen. Ausserdem müssen wir auch an Schweizer Feiertagen, an denen an den übrigen Börsen gehandelt wird, den Handel aufrechterhalten.

Kontaktieren Sie uns

Wir freuen uns von Ihnen zu hören

Rufen Sie uns an

Montag bis Freitag, 08.00 bis 18.00 Uhr.
Besuchen Sie uns persönlich in Zürich

Finden Sie uns vor Ort

Unser Standort in Ihrer Nähe.
Alles beginnt mit einem persönlichen Gespräch

Schreiben Sie uns

Der persönliche Kontakt mit Ihnen ist uns wichtig.

Publiziert am 09.02.2023 MEZ

ÜBER DIE AUTOREN

  • Fabienne Béguin

    Fabienne Béguin

    Head of Global Execution

    Fabienne Béguin leitet die Abteilung Global Execution im Transaction Banking bei Vontobel. Sie ist verantwortlich für den globalen Multi-Asset-Kundenhandel. Ihre Abteilung deckt die globalen Märkte für Aktien, Bonds, Fonds, Devisen und Derivate für alle internen und externen Kunden von Vontobel ab.

    Weitere Artikel anzeigen

Teilen

Teilen